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02-Juli-2011
Münchner Einzelmeisterschaft der Männer
Leider war die diesjährige Münchner Einzelmeister der Herren noch schlechter besucht, als im Vorjahr. Grund dafür kann die Überschneidung mit der Regionalliga sein. Der Kodokan München hatte aber wenigstens zwei Reservekämpfer ausgesandt, um am Turnier teilzunehmen. Andere Vereine mit knapp 60 Kämpfern auf der Liste der gemeldeten Kämpfer haben nicht einen Judoka geschickt.
So war der Veranstalter gezwungen, hier und da etwas an den Gewichtsklassen zu basteln, damit alle Kämpfer etwas zu tun bekamen. Das hatte aber keinerlei Auswirkungen auf die Wertung in den normalen Gewichtsklassen.
Der Post SV München war durch die Gebrüder Bichler (Andreas und Christian, sowie Eric Koschmieder und Thomas Lorenz mit vier Mann vertreten.
Die erste Begegnung auf dem Plan fand bis 66kg statt und lautete Christian Bichler gegen Thomas Lorenz. Nach einem relativ kurzen Griffkampf folgte ein schneller Uchi-Mata-Ansatz von Lorenz, der damit ein Yuko ergattern konnte. Danach ließ er im Boden nichts mehr anbrennen und beendete den Kampf nach 47 Sekunden mit einem Kea Gatame.
Die nächste Begegnung mit Beteiligung des Post SV München fand bis 73 kg und Andreas Bichler statt. Er hatte einen relativ jungen Gegner sich gegenüberstehen und dier Chancen standen hier nicht schlecht zu punkten. Er ließ sich jedoch sehr früh schon den gegnerischen Griff aufdrängen und konnte damit auch nicht wirklich was anfangen. Ein kurzer Fussfeger seine Gegners brachte Bichler dazu mit einem Uchi-Mata den Gegenangriff zu starten. Der Ansatz war jedoch zu halbherzig, sodass sein Gegner mit einem Griff ans Bein kontern konnte und mit einem Waza-ari eine große Wertung folgte. Ab dann merkte man Andreas die Unsicherheit an und er fing wieder an nur zu reagieren. Dann lockte sein Gegner mit einigen Scheinangriffen und Bichler versuchte sich erneut mit dem Uchi-Mata der ebenfalls ausgekontert wurde und damit folgte das zweite Waza-ari und der Kampf war damit beendet.
Kampf drei bestritt dann Eric Koschmieder bis 90 kg. Koschmieder konnte seinen Kampf klar führen nachdem er sich seinen Griff erarbeitet hatte. Nach einer misslungenen Selbstfaller-Technik seines Gegners spielte sich Eric etwas im Boden. Das jedoch ohne nennenswertes Ergebnis. Dann kurz nach dem erneuten Kampfstart konnte Eric mit einer schönen Beintechnik den Kampf nach nur 50 Sekunden für sich entscheiden.
Dann durfte wieder der junge Bichler ran bis 66 kg und hatte als Gegner den Vorjahres-Turnier Sieger Cedric Ullrich vom MTV München als Gegner. Beide lieferten sich einen sehr guten und schnellen Griffkampf. Doch eine kurze Unachtsamkeit von Bichler beendete den Kampf. Er lief Ullrich genau auf einen Seoi-Nagi, der dann zum Ippon und der zweiten Niederlage von Bichler Christian führte.
Dann folgte gleich die nächste Begegnung bis 66 kg, in der Thomas Lorenz auf Adolf Piprek, zwei alte Hartecker, traf. Piprek zu diesem Zeitpunkt war schon als Münchener Meister bis 60 kg gewertet da keine Gegner zur Stelle waren. Die beiden hatten diese Saison in der Bezirksliga bereits das Vergnügen und Lorenz konnte das Duell da schon für sich entscheiden. Das konnte also als eine Art Rückkampf gesehen werden. Beim Griffkampf versuchte Piprek in erster Linie den Griff von Lorenz zu verhindern und nicht selbst einen Angriff zu starten. Nach nur 19 Sekunden kam auch ganz ohne Griff der erste Uchi-Mata-Ansatz, welcher dann wie schon zuvor mit Yuko belohnt wurde. Dann ging es im Boden weiter, bzw. Lorenz arbeitete sich zum Tate-Shiho-Gatame auf Piprek drauf, der dann sofort abklopfen musste, da er dann in beiden Beinen wohl Krämpfe verspürt hatte. Damit konnte Lorenz sich seinen zweiten Sieg und auch schon mindestens die Silbermedaille sichern.
Dann war Andreas Bichler wieder dran und musste sich zum zweiten mal bis 73 kg behaupten. Bichler wirkte eher unbeweglich und noch von der ersten Niederklage eingeschüchtert, sodass er wieder nur reagierte statt selbst aktiv das Kampfgeschehen zu beeinflussen. Schon im Griffkampf ließ er sich vom Gegner bedrängen und kam nicht zum Zug. Dann fiel er einer schönen Beintechnik zum Opfer und musste nach nicht ganz einer Minute die Matte als Verlierer verlassen.
Im letzten Kampf von Christian Bichler bestand nun seine letzte Chance gegen Adolf Piprek noch zu punkten. Er verstrickte sich allerdings von Beginn an in den Griffkampf mit dem Routinier von Unterhaching. Er ließ sich den gegnerischen Griff aufzwängen und brauchte lange, um Kontrolle in die Situation zu bringen. Christian ließ sich vom sehr defensiv kämpfenden Piprek dazu verleiten, selbst mehr in die inaktive Rolle zu schlüpfen und brachte keine Aktion auf die Matte. Das führte dazu, dass Piprek dann mit eher ungewollten Wurfansätzen den Kampffluß wieder unterbrach, sobald Bichler zu seinem Griff gekommen war. Dann wurde sein Gegner mutiger und schlüpfte in die Rolle des Angreifers und Bichler konnte hier nur defensiv agieren. Dann brachte er Piprek einmal zu Boden und konnte hier etwas arbeiten. Es sah anfangs ganz gut aus, was er aus der Situation machte, jedoch fehlte die letzte Entschlossenheit, um den Angriff zu Ende zu bringen. Pipreks Harai-Ansätze blieben zum Glück eher ungefährlich, so konnte Bichler den Kampf in die Länge ziehen und auf die schwindende Kondition des Gegners hoffen. Der Kampfrichter war sehr großzügig mit der Auslegung der Regel "Judo verhindern", da Piprek doch mit der defensiven Haltung den Kampfablauf stark gebremst hat. Bichler versuchte einen Ansatz nach dem anderen, konnte dabei aber den Griff nicht durchsetzen, was dann auch die Wirkung der Ansätze zeigte, welche einfach nur verpufft ist. Dann passierte es. Piprek konnte seine Tomeo-Nagi-Variante platzieren und so mit Waza-ari punkten. Bichler war jetzt in Zugzwang und musste alles geben. Beinahe hätte er seinen Gegner nach erneutem Ansatz eines Selbstfallers in den Haltegriff nehmen können, aber er vergaß ihn oben zu fixieren, was ihn vermutlich den Sieg gekostet hat. Und dann lief ihm die Zeit davon. Piprek versuchte es erneut nach hinten und Bichler hakte sogar noch ein. Theoretisch wäre das sogar als Ippon zu werten gewesen, allein beim gesamten Kampfverlauf, in dem Christian eindeutig der offensivere war. Mit einer kleinen Unachtsamkeit und nicht genug Zwang im Boden verlor Bichler dann mit einem halben Punkt . Schade.
Dann wurde bis 66kg die Goldmedaille zwischen Thomas Lorenz und Cedric Ullrich ausgekämpft. Beide Kämpfer sind bereits in der Bundesliga gestartet und sind sich auch in der Bezirksliga schon zweimal begegnet. Es war also ein spannendes Duell und ein krönender Abschluß dieser Gewichtsklasse. Lorenz ging von Beginn an energischer zur Sache und bestimmte das Geschehen auf der Matte. Umso verwunderlicher ist dann der Ausgang, der auch dem Kampfrichter und seiner sehr großzügigen Sichtweise zuzuschreiben ist. Ullrich gelang es nicht, den Griffkampf in seine Bahnen zu lenken und so konnte Lorenz den Druck auf den Gegner erhöhen. Nicht ein Ansatz kam vom Gegner. Dieser reagierte nur. Nach einer Uchi-Mata-Finte versuchte Ullrich den Post SV-Kämpfer zu kontern, der jedoch schnell reagierte und dem Konter gegensteuerte und seinen Gegner in ein kurzes Bodengeplänkel zwang. Dann kam der Moment der Entscheidung, wer die Matte mit Gold um den Hals verläßt. Thomas Lorenz setzte seinen Griff durch und zwang den Gegner in eine defensiv abgebeugte Haltung. es waren 10 Sekunden, in denen der Gegner die Matte betrachten konnte und nicht reagierte. Bei zwei solchen Kämpfern hätte der Kampfrichter längst unterbrechen und eine Verwarnung aussprechen müssen. Frustiert, dass diese Reaktion ausblieb, ließ Lorenz einen kurzen Moment locker, welchen der Gegner abpasste und so nach hinten schön auskontern konnte. Somit hieß es nur Silber für Lorenz.
Im letzten Kampf mit Post-Beteiligung war Eric Koschmieder nochmal dran. Er hatte einen sehr großen Gegner zu bewältigen, der es ihm nicht gerade leicht gemacht hat. Ein unbequemer Griff, falsche Auslage und lange Beine waren die drei Punkte, welche Koschmieder hier in die Parade fuhren. Nach einer knappen halben Minuten wurde es richtig eng, als Koschmieder von seinem Gegner mit einem Harai-Goshi geworfen wurde. Glücklicherweise war der Ansatz außerhalb der Kampffläche, so dass diese Aktion ohne Wertung blieb. Der Hauptteil des Kampfes bestand in einem verbissenen Griffkampf-Duell, in dem sich beide nichts schenkten. Dann konnte Eric einen weiteren Beinangriff zunächst abwehren und daraus sogar selbst fast noch eine Wertung machen. Der Kampfrichter ließ es aber beim 0 : 0. Man erkannt deutlich, dass dieser Kampf bei Koschmieder einiges an Kraft abverlangt. Beide Kämpfer wurden dann nach 2 Minuten wegen abgebeugtem Kampf verwarnt und erhielten jeweils ein Shido. Dann gleich wieder der lange Arm seines Gegner einseitig über die Schulter und das Bein lang gemacht, jedoch konnte Koschmieder das gekonnt parieren. Es wurde hier übrigens schon der Münchener Meister ausgekämpft. Und promt nach dem Hajime kam wieder Arm und Bein des Gegner und legte dann Eric Koschmieder mit Ippon flach. Er selbst hatte sich nach dem Kampf noch darüber geärgert, weiß aber nun seine Ansatzpunkte fürs weitere Wettkampftraining nach eigener Aussage.

So kann man sagen, dass der Post SV mit 4 Teilnehmern und 4 Medaillen (2x Silber und 2x Bronze) gut bedient war. Zwei Meistertitel wären locker drin gewesen, aber man hat halt etwas geschlampt. Hoffen wir, dass sich am 09.7.2011 in Kösching auf der Südbayerischen Meisterschaft evtl. mehr tut.
04-Juni-2011
04-Juni-2011
Saisonabschluß auf Platz 3 durch einen Sieg gegen TSV Königsbrunn!
Hier das Team mit seinen immer treuen Fans und Unterstützern!